Historisches

 

 

 

 

Unser Dorf Ackenhausen wurde im Jahr  2007 eintausend Jahre alt. Der Ort war bis 1908 Filial von Gremsheim. Die seitdem bestehende eigene Pfarre mit Filial Wolperode war schon 1542/47 während der hessischen Verwaltung geplant. Das Patronat über die Kapelle besaßen 1524 (Erbregister von Gandersheim) und noch 1749 die Brünings in Wolperode, nach Dorfbeschreibung 1756 aber war es damals wieder in den Händen der Abtei Gandersheim. Zuerst erwähnt wird das Dorf “Akkanhusi” 1007, wo Bischof Bernward von Hildesheim dem Stifte Gandersheim den Besitz von 8 Hufen bestätigt. Später gehörten diese Ländereien der Gandersheimer Äbtissin. Der ursprüngliche Ort fiel am 19. April 1688 an seinem ersten Errichtungsort, etwa 680 Meter östlich von heut, einem Brand zum Opfer und wurde dann an heutiger Stelle wieder aufgebaut. Die ersten Häuser zogen sich dann am Bachlauf entlang. Schon Anno 1690 wurde der Schriftsassenhof als ein stattliches, zweigeschossiges Herrenhaus aus Eichenfachwerk erwähnt. Besonders genannt wurde dabei der reich verzierte Kamin mit seinen Inschriften. Ferner wird der Till genannt, ein frühes Angergelände nordwestlich vom Dorfe, wurde 1764 mit Gremsheim geteilt, so daß Ackenhausen 108 Morgen erhielt. Vor seiner Beackerung soll es Schanzen und Hünengräber getragen haben, wo auch “Waffen” gefunden worden wären. Gezählt wurden durch Voges noch 20 “mehr oder weniger rundliche Hügel”, jetzt ist nur noch einer erkennbar.

Im Jahr 1524 wurden dann erstmals Angaben über die Ackenhäuser Höfe gemacht, so habe es in diesem Jahr 6 Bauhöfe, 13 Kothöfe sowie 2 wüst liegende Kothöfe gegeben. Zudem habe es in dieser Zeit eine Schäferei gegeben. Wie ein Erbregister aus dem Jahr 1578 berichtet, seien alle Ackenhäuser Bauern zu dieser Zeit bewaffnet gewesen, um sich und ihr Land vor Feinden zu schützen.

Im selbigen Register ist auch erstmals von einer Schule, die damals Opferei genannt wurde, da die Bauern Abgaben in Form von Getreide an den Opfermann, also den Lehrer, leisten mussten, die Rede. Zusammen mit Wolperode bildete man einen Schul- und Kirchenverband, wobei die Einwohner aus beiden Dörfern in Wolperode in die Kirche und die Kinder in Ackenhausen zur Schule gingen. Als Schule diente noch bis in die 1960er Jahre das heutige Feuerwehrhaus, der ehemalige Schulhof ist heute der Spielplatz für die Kinder des Dorfes. 1578 ist auch erstmals die Wassermühle von Ackenhausen erwähnt, die heute heute ein Seminar-Hotel ist.

Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 wurde auch Ackenhausen durch feindliche Truppen heimgesucht, die die Ernten und die Wertsachen der Einwohner raubten. Infolge dessen brach in Ackenhausen und der ganzen Heberbörde die Pest aus, welche viele Bürger und angeblich sogar ein ganzen Dorf, nämlich Hebershagen, dahinraffte.

Im Jahr 1627 entstand eines der Wahrzeichen Ackenhausens, der Gutshof. Michael Büttner erwarb 1672 mehrere Höfe und schloss sie zu einem Schrift- und Kanzleisassenhof zusammen. Beim großen Dorfbrand 1688 wurde auch der Gutshof ein Opfer der Flammen und nahezu völlig zerstört. Anastasius Büttner ,ein Urenkel des ersten Besitzer ließ in dann zu seiner heutigen Form ausbauen. Im Obergeschoss des Hauses befindet sich ein kunstvoll gestalteter Kamin, der 1690 errichtet wurde. 1906 wurde das Gut an die Familie Högemann verkauft, wodurch die Ära der Büttners am Gutshof endete. Heute befindet sich das Anwesen im Besitz der Familie Voss.

Die Idustralisierung im 19. Jahrhundert hinterließ aufgrund fehlender Rohstoffvorkommen wie Kohle und Eisenerz keine Spuren in Ackenhausen, generell war es zu dieser Zeit ruhig um Ackenhausen. Zu erwähnen sind nur die Aufteilung der Feldmark zwischen Wolperode und Ackenhausen nach einer kritischen Auseinandersetzung sowie der Ausbruch der Cholera 1848, durch die 53 Menschen ihr Leben verloren. Ein weiteres Wahrzeichen Ackenhausens, die " Friedenseiche", enstand zu Ehren der Gefallenen Soldaten des Deutsch- Französischen Krieges von 1870 bis 1871.

Im Jahr 1906 wurde dann das Pfarrhaus am Dorfausgang aufgrund des Zusammenschluss von Ackenhausen und Wolperode zu einem Pfarrverband gebaut. In den Jahren vor dem erstem Weltkrieg wurde Ackenhausen von Dörren und Überflutungen heimgesucht, die große Teile der Ernte vernichteten.

Während des ersten Weltkrieges wurden die Männer für die Armee eingezogen, weshalb nun die Frauen und Kinder die Arbeit auf den Feldern erledigen mussten. Aus unserer Gegend ist bekannt, dass Lebensmittelsammlungen für das Rote Kreuz zu Versorgung der Soldaten durchgeführt wurden. Zur Erinnerung der Opfer dieses furchtbaren Krieges befinden sich eine Gedenktafel mit den Namen der Opfer in der Kirche sowie ein Gedenkstein neben dieser.

Nach dem Krieg wurde kaum etwas des Dorfgeschehens dokumentiert, sodass erst 1929 über das Dorf berichtet. So habe es neben vielen Bauernhöfen viele andere Geschäfte wie zum Beispiel ein Gemeindebackhaus, zwei Gastwirtschaften und viele Handwerksbetriebe gegeben. Im Jahr 1929 bekam die Kirche außerdem einen 5,5 Meter hohen Kirchtum und die erste Wasserleitung in der Straße "Im Kamp" wurde gelegt. 1933 wurde dann die Fernwasserleitung durch die Ackenhäuser Feldmark verlegt, die das Dorf allerdings erst ab 1952 mit Wasser versorgt.

Während des zweiten Weltkriegs wurden wieder viele Männer zum Kriegsdienst eingezogen und wieder verloren viele ihr Leben, kaum ein Haushalt in Ackenhausen war nicht von dem Verlust eines geliebten Mensches betroffen. Als Mahnmal dieses furchtbaren Ereignisses hängen in der Ackenhäuser Auferstehungskirche zwei Gedenktafeln mit den Namen der Verstorbenen. Außerdem befindet sich vor der Kirche ein Gedenkstein, vor dem jedes Jahr am Volkstrauertag zu Ehren der Verstorbenen der beiden Kriege eine Gedenkveranstaltung stattfindet.

Nach dem zweiten Weltkrieg kamen viele Flüchlinge aus den ehemaligen Ostgebieten des deutschen Reiches nach Ackenhausen , sodass die Einwohnerzahl von 350 auf über 800 Menschen anstieg. Die Versorgungslage zu dieser Zeit war sehr schlecht und verbesserte sich erst nach der Währungsreform von 1948. Viele der einstigen Flüchtlinge ließen sich in Ackenhausen nieder und wohnen teilweise immer noch hier.

Im Jahr 1961 wird der Ackenhäuser Schullehrer Erich Saal neuer Gemeindebürgermeister und hat dieses Amt bis zur Eingemeindung Ackenhausen in die Gemeinde Gandersheim 1974 inne. 1986 wurde die Umgehungsstraße um Ackenhausen fertig gestellt.

Auch heute noch hat Ackenhausen wie damals auch schon eine funktionierende Dorfgemeinschaft, die mit jährlichen Dorf- oder Vereinsfesten gefeiert wird. 

Im Jahre 2016 wurde Ackenhausen von einem katastrophalen Hochwasser heimgesucht, welches nahezu das ganze Ortsgebiet unter Wasser setzte.                                            

Zur 999 Jahrfeier wurde eine ausführliche Dorfchronik erstellt!

Das Denkmal zu Ehren der Verstorbenen der beiden Weltkriege

Die Friedenseiche, gepflanzt aufgrund des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71